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Waldgeflüster

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Häufig gestellte Fragen

Warum der Wald und nicht ein Haus?

Die Natur eröffnet den Kindern einen unerschöpflichen Raum zum Spielen, Experimentieren, Lernen, Entspannen und nicht zuletzt für Abenteuer. Dies alles unterstützt ihre körperliche, geistige und seelische Entwicklung und weckt in ihnen die Begeisterung für die Natur. Der Wald nährt und erholt alle fünf Sinne dabei in vielfältiger Art und Weise. Modriges Holz riecht anders als frisches. Jeder Stock fühlt sich anders an. Waldwege sind hart, Waldboden dagegen ist weich. Schritte im Laub rascheln. Natur wird unmittelbar erlebt und begriffen. Der behutsame Umgang mit jeder Art von Leben wird erfahren und gelernt. Dabei spüren die Kinder den Rhythmus der Jahreszeiten, die unterschiedlichen Qualitäten von Frühling, Sommer, Herbst und Winter hautnah. Wind und Wetter ausgesetzt zu sein, stärkt die Abwehrkräfte. Der Wald bietet dabei Erfahrungs- und Entfaltungsmöglichkeiten für alle Kinder, Aktive, aber auch Ruhigere. Beim Balancieren über Baumstämme, Klettern auf Bäumen, Hangeln an Ästen und Laufen über unebenes Gelände können Kinder ihren natürlichen Bewegungsdrang ungehindert ausleben. Die Zunahme an Geschicklichkeit und Ausdauer mündet in der Zunahme an Selbstsicherheit und Selbstvertrauen. Die Kinder spielen mit Dingen, die Wald, Wiese und Wasser bieten. Nur das, was sie brauchen, wird dabei zu ihrem Spielzeug. Das Fehlen vorgefertigten Spielzeugs macht erfinderisch und fördert das gemeinsame Spielen und Bauen, wodurch die Kinder wiederum mehr miteinander sprechen und interagieren. Die Sprachfähigkeit wird so gefördert, das Gruppenbewusstsein gestärkt. Bedingt durch die unterschiedlichen Bedürfnisse jedes Einzelnen und das Aufeinander angewiesen sein in vielen Situationen lernen die Kinder die Probleme, aber auch Vorteile des Zusammenlebens kennen. So kann ein schwerer Ast z. B. Nur gemeinsam beiseite getragen werden. Die Kinder lernen, ihre Interessen zu vertreten und Verantwortung zu übernehmen, aber auch Rücksicht aufeinander zu nehmen und sich gegenseitig zu helfen. Sie entwickeln ein Verständnis für die Stärken und Schwächen der einzelnen Gruppenmitglieder ebenso wie Strategien, Konflikte fair und friedlich zu lösen. Die Möglichkeit, sich auszutoben oder sich aus dem Weg zu gehen, verhindert dabei häufig den Aufbau von Aggressionen. Die Erfahrung, aufeinander angewiesen zu sein, stärkt dagegen das soziale Verhalten. Der „Kindergarten ohne Dach und Wände“ stärkt somit auch das Selbstwertgefühl und die sozialen Kompetenzen in besonderem Maße

Finden Kinder es denn toll, stundenlang bei Regen und Kälte draußen zu sein?

Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang, den sie vor allem Draußen ausleben können. Sie unterscheiden dabei nicht in gutes und schlechtes Wetter wie Erwachsene, sondern lediglich in Sonne oder Regen. Das passt zwar schwer in den Kopf von uns Erwachsenen, aber die Erfahrung beweist es immer wieder: Während wir mit skeptischem Blick den grauen Himmel abwägen, sind die Kinder schon dabei, mit Stöcken Löcher in die Erde zu bohren und kleine Bäche mit Staudämmen umzuleiten. Voraussetzung ist allerdings: Gute Outdoor-Kleidung! Oft schützt auch schon das Blätterdach vor scheinbar endlosem Regen. Zusätzlich haben wir im Waldkindergarten ein Tarp, eine Regenplane, dabei, die zwischen Bäumen aufgespannt werden kann. Wird es gar zu ungemütlich, besteht jederzeit die Möglichkeit, zum Unterschlupf zurückzukehren. Für den Fall sehr extremer Witterung, wie starkem Sturm mit Astbruch oder Gewitter, haben wir außerdem eine Notunterkunft, das Dorfgemeinschaftshaus.

Können Waldkindergartenkinder Windeln tragen?

Das Tragen von Windeln ist für Waldkindergartenkinder kein Ausschlusskriterium. Wir möchten den Eltern aber empfehlen Kinder im Toilettengang zu trainieren.

Gibt es ein bestimmtes Motto oder einen Erziehungsstil wie bei Waldorf oder Montessori?

Nein! Waldkinder sollen die Faszination der Natur spielerisch entdecken und dabei Motorik, Kreativität, Eigenständigkeit und ein positives soziales Verhalten erlernen. Ein besonderer Schwerpunkt des Waldkindergartens liegt im Freispiel ohne vorgefertigtes Spielzeug. Bücher oder Lieblingsspielzeug sind allerdings ebenso im Wald willkommen (eventuell an dafür vorgesehenen Tagen), wie auch Ideen für Ausflüge oder ähnliches. Dazu existieren in einem Waldkindergarten wenige, aber klare, nachvollziehbare Regeln (z. B. Hände waschen, Sichtkontakt), die jedoch äußerst wichtig sind und die jedes Kind lernen und einhalten muss.

Brauchen die Kinder eine spezielle Ausrüstung?

Damit ist eines der wichtigsten Themen angesprochen. Hier gilt: Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung! Waldkinder brauchen wirklich gute Outdoor- Kleidung. Das bedeutet insbesondere gute Regenkleidung, die nicht gleich durchnässt, dazu langärmlige T-Shirts und lange Hosen im Sommer – auch, weil es (neben der Zeckengefahr) im Wald in der Regel kühler ist als außerhalb des Waldes - sowie warme, wind- und wasserabweisende Sachen für den Winter. In jeder Jahreszeit sind feste, bequeme Schuhe erforderlich, bei Regen Gummistiefel. Je nach Jahreszeit ist außerdem eine geeignete Kopfbedeckung ratsam; im Sommer z. B. Mütze mit Nackenschutz. Nicht zuletzt brauchen Waldkinder einen gutsitzenden (wasserfesten) Rucksack und eine Sitzunterlage sowie Wechselkleidung.

Wenn der Waldkindergarten keine Wände hat – gehen da beim Herumtoben keine Kinder verloren?

Einige weitere wichtige Regeln im Waldkindergarten lauten: Alle bleiben immer in Sichtweite und: An den bekannten Haltepunkten wird immer gewartet, bis alle angekommen sind. Im Übrigen lernen die Waldkinder die Wege und Spielorte im Wald nach und nach kennen. Sie entwickeln dabei schon nach kurzer Zeit einen erstaunlichen Orientierungssinn. Da geht keiner verloren. Nicht zuletzt führt der viel größere Bewegungsraum – gegenüber der räumlichen Begrenztheit in Gruppenräumen von Regelkindergärten – zu einem deutlichen Abbau von Aggressionen, was sich wiederum positiv auf die Kooperations- und Teamfähigkeit der Kinder auswirkt. Auch deshalb ist noch nie ein Waldkind verloren gegangen; weil alle aufeinander achtgeben.

Was passiert in einem Notfall?

Die Erzieher haben stets ein „Waldhandy“ dabei und können im Notfall Eltern, einen Arzt oder die Feuerwehr alarmieren. Falls notwendig, kann ein Erzieher mit einem Kind schnell alleine zum Treffpunkt zurückkehren und die andere Betreuungsperson bleibt bei der langsameren Gruppe. Selbstverständlich sind die Erzieher mit einem Erste-Hilfe-Set ausgestattet und in der Anwendung geschult.

Sind die Kinder denn immer im Wald?

Ja! Die Vielfalt der Natur und die damit verbundenen Möglichkeiten des Spielens, Beobachtens, Experimentierens und Lernens lassen sich nicht an nur einem „Waldtag“ pro Woche erleben. Wir werden daher grundsätzlich jeden Tag Draußen, also im Wald oder auch mal auf Wiesen, unterwegs sein und dort verschiedene Plätze aufsuchen. Einschränkungen gibt es bei starkem Wind, übermäßigem Regen, extremem Frost und dergleichen. In diesen Fällen nutzen wir den beheizbaren Unterschlupf, einen Bauwagen oder ähnliches, an unserem Stammplatz. Nicht zuletzt bieten solche recht widrigen Tage auch Gelegenheit für Ausflüge.

Müssen die Kinder besonders „robust“ und „aktiv“ sein?

Ganz im Gegenteil. Waldkinder trainieren Motorik, Gleichgewichtssinn und Körperwahrnehmung jeden Tag auf natürliche Weise. Die Zunahme an Kraft und Ausdauer der Kinder zeigt sich ganz deutlich, wenn sie auf dem unebenen Waldboden laufen, auf Bäume klettern oder umgestürzten Bäumen balancieren. Für Kinder, die zwischendurch Ruhe wollen, lädt der Wald aber auch zum Verweilen ein, z. B. um Vögel, Eichhörnchen oder das Spiel der Blätter im Wind zu beobachten. Kinder können hier wieder Stille erleben, da es im Wald keinen so hohen Lärmpegel gibt, wie in geschlossenen Räumen. Rennen, Toben und Klettern wechseln sich so mit ruhigem, konzentriertem, in sich gekehrtem Erforschen ab. Die vielen Stunden an der frischen Luft täglich stärken dabei zudem das Immunsystem und bedeuten weniger Infektionskrankheiten, die eher in geschlossenen, warmen Räumen übertragen werden.

Womit spielen die Kinder denn?

Der Wald bietet Kindern einen idealen und unerschöpflichen Spielraum. Sie spielen mit allen Dingen, die die Natur bietet: Stöcken, Steinen, Blättern, Tannenzapfen, Kastanien, Rinde, Moos, etc. Das freie Spielen ohne vorgefertigtes Spielzeug regt dabei zum selbständigen Gestalten, Experimentieren und Erfinden, mithin die Kreativität und Fantasie an. So wird z.B. aus einem Stock, der eben noch ein Hexenbesen war, ganz schnell eine Kehrmaschine. Ein umgekippter Baum wird zur Ladentheke; Blätter und Tannenzapfen zu den Waren. Jede umgefallene Baumwurzel verbirgt eine Überraschung: Vielleicht einen Sandkasten, einen kleinen Tümpel mit Tieren oder eine Höhle in der eine Maus wohnt? Zusätzlich können die Kinder alters- und umgangsgerecht diverses Waldwerkzeug, wie Feilen, Sägen oder Schnitzmesser benutzen. Aber auch konventionelle Spiel- und Bastelmaterialien, wie Bücher, Stifte, Papier, Schere, Kleber, etc. sind kein Tabu, sondern werden ebenfalls benutzt, wenngleich weitaus weniger als in einem Regelkindergarten.

Sind Waldkinder bei der Einschulung benachteiligt, weil Sie nicht direkt auf die Schule vorbereitet werden?

Einer empirischen Studie von Peter Häfner (Häfner, Peter: Natur- und Waldkindergärten in Deutschland: eine Alternative zum Regelkindergarten in der vorschulischen Erziehung, Heidelberg 2003) zufolge sind Kinder, die einen Waldkindergarten besucht haben, nicht schlechter auf die schulischen Anforderungen vorbereitet als Kinder, die einen Regelkindergarten besucht haben. Laut dieser Studie konnten sich Waldkindergartenkinder in der Schule sogar besser an Regeln halten, besser ihren Standpunkt vertreten, waren kreativer und fantasievoller und weniger aggressiv“. Kinder aus Waldkindergärten sind demnach überdurchschnittlich reif, was ihr Sozialverhalten sowie ihre Lernmotivation und ihr Lernverhalten angeht. Der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule wird im Waldkindergarten mit Projekten gestaltet mit dem Ziel die Kinder für ihren Weg stark zu machen und sie in ihrem Wesen zu unterstützen und zu bestärken.

Wie ist es mit der Hygiene?

Auch in einem Waldkindergarten ist es wichtig, dass die Kinder sich an Regeln halten, wenige zwar, aber nachvollziehbare Regeln. Bezogen auf die Hygiene heißt das, dass Kinder z. B. nur etwas Essen dürfen, wenn sie sich vorher die Hände mit dem mitgebrachten Wasser gewaschen haben. Dinge, wie Früchte oder Pilze dürfen grundsätzlich nicht in den Mund gesteckt und gegessen werden. Als „stilles Örtchen“ haben wir auf unserem Gelände neben dem Bauwagen einen ausgewiesenen Toilettenplatz für die Kinder eingerichtet, natürlich regelmäßig gepflegt wird, wir beantworten auch gerne weitere Fragen zu diesem Thema.

Gibt es auch Gefahren im Wald?

Durchaus, allerdings sind diese abschätzbar. Zum Schutz vor Zecken ist es z. B. ratsam, die Kinder grundsätzlich langärmelig, mit langen Hosen, einer Kopfbedeckung und festem Schuhwerk bekleidet in den Wald zu schicken; auch im Sommer! Wegen des Fuchsbandwurmes ist das Händewaschen vor dem Essen sehr wichtig und dürfen die Kinder außer dem mitgebrachten Frühstück grundsätzlich nichts im Wald essen - weder Pilze noch Himbeeren – oder in den Mund stecken. Natürlich leben im Wald auch größere Tiere, aber von derartigen Zwischenfällen, z.B. mit Wildschweinen, in einem Waldkindergarten ist uns nichts bekannt. Mal ehrlich, lassen sie sich deswegen von Ihrem Sonntagsspaziergang abhalten? Auch das tägliche Laufen, Rennen und Klettern stellt keine erhöhte Gefahr dar. Im Gegenteil: Im Wald üben die Kinder ihre Motorik instinktiv. Sie lernen ihre motorischen Grenzen kennen und akzeptieren, so dass das Risikoverhalten dem eigenen Leistungsvermögen angepasst wird. Im Übrigen sind die Kinder analog den Kindern in den Regelkindergärten durch den Gemeindeunfallversicherungsverband im Kindergarten, aber auch auf dem Weg zum und vom Kindergarten gegen Unfälle versichert.

Elterninitiative bzw. Verein: Was bedeutet das für mich/uns?

Eine Elterninitiative wie unsere kann nur auf Dauer erfolgreich sein, wenn die Beteiligten bereit sind, sich im Rahmen des Vereins zu engagieren. Um das noch einmal zu verdeutlichen, wollen wir an dieser Stelle einige der wichtigsten Aspekte nennen. 1. Wir gestalten unseren Kindergarten in Eigenverantwortung Die Mitgliedschaft im Verein gibt uns die Möglichkeit, an der Konzeption und der Ausgestaltung des Kindergartenalltags unmittelbar mitzuwirken. Wir Eltern tun dies für unsere Kinder und übernehmen bewusst die Verantwortung für diese Aufgabe. 2. Arbeit des Vereinsvorstandes Zur Aufrechterhaltung und Verwaltung des Kindergartenbetriebes ist die Tätigkeit des Vorstandes unabdingbar. Auf Basis der Vereinssatzung und der Kindergartenordnung sind die jeweiligen Vorstandsmitglieder für die Geschäftsführung im weitesten Sinne verantwortlich. 3. Mitwirkung bei Vereinsaktivitäten Hierzu gehört die Hilfe bei der Betreuung der neuen Vereinsmitglieder, Hilfe bei Reparaturen am Bauwagen, Organisation von Festen und anderen Veranstaltungen, Mitarbeit an pädagogischen Projekten, Begleitung bei Ausflügen, Wasserdienst u. a. Wir freuen uns auf aktive Eltern im Waldkindergarten und garantieren eine Portion Spaß bei der gemeinsamen Arbeit.

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