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Das Jahr im Waldkindergarten – Frühling

April 2021

Endlich ist der Winter vorbei und wir können auch wieder die ersten Tiere beobachten. Nachdem ein kleiner Wurzelzwerg einen morschen Baumstamm aufgehoben hat, hat er einen grün glänzenden etwa 2,5 cm langen Käfer entdeckt. Bei genauerem Hinsehen, sehen wir, das er einen orangen Kopf und lange Fühler hat. Bei diesem Käfer handelt es sich wohl um einen Goldlaufkäfer, der schon im zeitigen Frühjahr sein Winterquartier verlässt. Gerne wohnt dieser Käfer auf Feldern und in Gärten. Er frisst gerne Schnecken, Würmer, Insekten und Pilze. Und wir sind schon gespannt, welches Tier wir als nächstes entdecken.

 Mai 2020

Seitdem es draußen nicht mehr so kalt ist, entdecken unsere WurzelZWERGE fast täglich neue Insekten oder Pflanzen. Wir versuchen dann gemeinsam herauszufinden, um welche Tiere oder Pflanzen es sich handelt.

Vor einiger Zeit hat ein WurzelZWERG ein Tier entdeckt und sofort festgestellt, dass es am Hinterteil aussieht wie eine Deutschlandfahne. Tatsächlich! Gut erkannt! Es handelte sich um eine „Rot-Schwarze-Schlupfwespe“. Diese Schlupfwespen leben gerne auf Waldlichtungen, wie man sie bei uns im Wurzelwald findet. Sie ernähren sich hauptsächlich von Nektar, Honigtau und Blütenpollen.

Schlupfwespen überwintern manchmal unter einer losen Rinde, genau dort haben wir sie entdeckt.

Und schon wieder schallt es durch den Wald: „Ich habe ein Tier gefunden!“. Dieses Mal ist es wohl ein „Dunkelblauer Laufkäfer“, der gleich von seinem Entdecker liebevoll gestreichelt wird.

Der schwarze Käfer mit dem blauen Rand bringt es auf eine Körperlänge von bis zu 36 Millimetern. Er wohnt gerne in Buchen- oder Fichtenwäldern – wie bei uns. Man findet ihn oft im Totholz, unter lockerer Rinde und baumbewachsenden Moosen. Er ernährt sich von anderen Insekten oder deren Larven, Baumsäften oder Fallobst. Da er nicht fliegen kann, bleibt er bestimmt bei uns in seinem Zuhause und wir treffen ihn vielleicht sogar wieder.

Auf einem unserer letzten Streifzüge durch den Wald haben wir ein „Meer“ aus lauter kleinen, weißen Blüten entdeckt. Bei genauerem Hinschauen haben wir festgestellt, dass es Waldmeister ist, der auch „Kraut der Waldfee“ genannt wird. Und er soll richtig doll duften… Aber warum riecht man ihn nicht gleich?

Waldmeister entwickelt seinen verführerischen Duft nach Waldmeisterwackelpudding erst dann, wenn man ihn abzupft und er ein wenig antrocknet. Mit Waldmeister kann man z. B. Apfelsaft verfeinern, ein Duftsträußchen davon kann man in den Kleiderschrank hängen,… Aber bitte nicht zu viel davon verwenden, man bekommt sonst Kopfweh oder es wird einem übel.

Überall im Wald, vor allem an sonnigen Stellen und am Waldrand, blüht jetzt auch der Besenginster. Er hat besenartige Äste und sehr schöne, sonnengelbe Blüten. Nach der Blüte entstehen schwarze Samenhülsen ähnlich wie bei Lupinen. Aber Vorsicht: Alle Teile des Besenginsters sind giftig, also nur mit den Augen anschauen.

Jetzt im Mai gibt es auch wieder die kleinen, hellgrünen Fichtentriebe. Diese kann man sogar essen. Sie haben ein ungewöhnliches,zitrus-ähnliches Aroma und sind sogar sehr gesund. Besonders lecker sind sie, wenn man sie in flüssige Schokolade taucht. Kocht man daraus einen Honig oder Sirup, hat man auch gleich etwas gegen Husten oder andere Erkältungskrankheiten. Und auch als Gelee auf dem Brot sind sie sehr lecker.

Aber du darfst von jedem Baum immer nur ein paar der Fichtentriebe abzupfen, damit sein Wachstum nicht gestört wird!

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