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Kindermund: Ernste Gespräche zum Schmunzeln

Ein Kind turnt auf einer Palette, die es sich extra dafür aufgebaut hat. „Schau mal, wie ich klettern kann.“ sagt es zu mir. „Toll, hast du zuhause wohl auch so eine Kletterwand?“ will ich wissen. „Nein, da turn ich im Erwachsenenbett“ – die promte Antwort.

Wir laufen durch den Winterwald – im Schnee entdecken wir immer wieder neue und interessante Spuren. „Das ist eine Fuchsspur.“ ruft plötzlich ein WurzelZWERG. „Die geht in den Wald rein.“ Ich frage die Kinder, ob sie der Spur ein kleines Stück folgen möchten, um zu sehen, wo sie hinführt. „Wer ist denn mutig und geht mit mir ein Stück mit?“ Einige Kinder laufen begeistert zu mir und sagen, sie seien mutig. Ein Mädchen ruft: „Ich will auch mit, ich bin auch mutig. Ich bin sogar übermutig!“

Es ist zapfig kalt. Bei minus 10 Grad und herrlichem Sonnenschein rodeln wir die große Wiese neben dem Waldkindergarten hinunter. Immer und immer wieder. Da kommt ein Mädchen angelaufen und lässt sich vor mir in den Schnee plumpsen: „Ist es morgen wieder so heiß?“, will sie wissen. „Also die Sonne glaub ich scheint wieder so schön wie heute“, gebe ich ihr zur Antwort. Darauf sie: „Können wir dann net Hitzefrei machen?“

Wir wandern durch den Winterwald und es geht ganz anstrengend den Berg hoch. „Wollen wir lieber einen anderen Weg gehen, der nicht so anstrengend ist?“ frage ich die Kinder. Darauf ein Waldkind: „Der hier ist steiliger, der Berg, da kann ich viel besser klettern.“ Also dann, weiter bergan.

Alle Wurzelzwerge sind eifrig am Waldhüttenbauen. Sie schleppen Zweige an, stabilisieren und probieren, bis einige richtig tolle Unterstände fertig sind. Plötzlich wischt sich ein Waldkind über die schwitzende Stirn. „Puh,“ sagt er, „ich geh mal bissl an die frische Luft!“ – und schon macht er sich auf den Weg zur Wiese außerhalb des Waldes.

Es ist Herbst geworden. Wir sitzen im Tipi zusammen uns erzählen uns von unseren Beobachtungen. „Es ist jetzt früh immer noch ganz finster, wenn die Mama mich aufweckt, und wir müssen dann auch immer Licht anmachen!“, bemerkt ein Kind. „Da hast du recht, ich geh da schon immer spazieren!“, erzählt eine Kollegin. Daraufhin sieht das Kind die Erzieherin mit großen Augen an und sagt: „Wenn es dunkel ist?“. „Freilich“, kommt die Antwort. „Hast du da keine Angst?“, frägt das Kind. „Aber nein, ich habe doch meinen Hund dabei!“. Darauf das Kind verblüfft: „Leuchtet der?“
…und es geht noch weiter mit den Beiden: „Nein, der leuchtet nicht, aber der passt auf mich auf!“. „“Pah, ich pass immer auf mich selber auf!“ kommt die spontane Antwort zurück.

Es ist Frühling geworden im Wurzelwald und immer mehr Tiere sind zu entdecken. Wir freuen uns über die ersten Zitronenfalter, beobachten eine dicke Kröte und staunen über glitzernde Käfer. Und dann lehnen drei Kinder über dem Bollerwagen und schauen konzentriert hinein. „Was habt ihr denn da
gefunden?“, möchte ich neugierig wissen. Ein kleiner Wurzelzwerg sieht mich an und meint: „Da waren ganz viele Ameisen drin, aber die haben wir jetzt alle vertotet, weil wir uns jetzt reinsetzten wollen!“

„Heute gehen wir alle zusammen Löwenzahnblüten sammeln und dann kochen wir leckeres Gelee daraus“ „Oh, ja“, ruft ein Wurzelzwerg begeistert und läuft aus dem Tipi. Kurz darauf kommt er mit gesenktem Kopf zurück und meint „Aber überall sind nur Bäume…“

Neulich sitzen wir alle um die Feuerschale im Tipi, draußen ist es eisig kalt und innen wohlig warm – auf einmal tropft es über unseren Köpfen. Ein Wurzelzwerg sieht nach oben und meint: „Hey es ist Frühling, da oben ist der Schnee runter!“

Die Kinder bauen sich aus Brettern ein Haus in die Schneemauern. „Und das ist der Fernseher, ein Waldfernseher!“. Ein Junge setzt sich dahinter und meint: „Jetzt spricht der Söder!“. Ein Zweiter setzt sich daneben. „Und wer bist dann du?“ möchte ich wissen. Bist du dann der Herr Aiwanger?“. „Nein, ich bin der Trump!“

Die Kinder unterhalten sich über Sternzeichen! „Mein Papa ist Wagner“ – „Mein Papa ist auch Wagner“, antwortet das Gegenüber. „Dein Papa ist Schütze“, bringe ich mich in das Gespräch ein. „Nein“, darauf völlig aufgebracht das Kind, „mein Papa ist Holzsäger!“

Wir hören die Geschichte vom goldenen Blatt, das in das Sonnenland reisen möchte. Ein paar Tage später sollen die Borkenkäferbäume aus unserem Wald gefällt werden. Wir verabschieden uns von den Bäumen und wünschen Ihnen eine gute Reise. Darauf ein Kind: „Vielleicht reisen die ja auch ins Sonnenland!“
– darauf das andere: „Nein, die kommen alle ins Sägewerk!“

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